Mehr Erfolg mit Trainingsplänen!
Ganz bewusst veröffentliche ich diesen Artikel erst jetzt. Die Euphorie der ersten Jahreswochen ist vorbei, die meisten Vorsätze vergessen – nur die wirklich wichtigen sind noch da. Genau dabei möchte ich Dir helfen!
In dem ganzen Alltagsstress ist es nicht leicht, sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Darum möchte ich Dir ein paar Möglichkeiten zeigen, wie Du Dein Training besser dokumentieren kannst. Vorweg: Ja, das ist Arbeit. Die Arbeit mit so einem Hilfsmittel ist jedoch sehr sinnvoll! Aber warum eigentlich?
Trainingspläne oder Trainingstagebücher helfen Dir:
– Deine Ziele genau zu definieren und nicht aus den Augen zu verlieren.
– Genau da wieder anzufangen, wo du vorher aufgehört hast und nicht an einer falschen Stelle.
– Erfolge zu dokumentieren und zu feiern.
– Rückschritte besser wahrzunehmen.
– Fehler zu erkennen und das Training dementsprechend zu optimieren.
– Am Ball zu bleiben.
– Verhalten schnell herzuleiten und zu festigen.
Du siehst: Es gibt verdammt viele gute Gründe für einen Trainingsplan oder Trainingstagebuch!
Jetzt gibt es zwei Optionen:
A) Du bist kein Basteltyp und magst es ordentlich und mit vorgefertigter Struktur?
oder
B) Du hast Lust selbst etwas zu designen, weil Dir das beim Verinnerlichen hilft?
Für jeden ist etwas dabei! Wenn Du Typ B bist, scroll einfach weiter nach unten. Dort erfährst Du, wie ein Plan gestaltet werden sollte. Für Typ A geht es hier weiter.
Fertige Bücher
Hundesport-Trainingstagebuch
Die Bücher sind mit viel Liebe zum Detail und Sorgfalt produziert worden. Du findest hier für jeden Hundesport das passende Exemplar. Auf 200 Seiten kannst Du alles umfangreich eintragen, was ich persönlich sehr zu schätzen weiß. So habe ich einen großen Einblick in meinen Trainingsverlauf und muss nicht viele einzelne Zettel oder mehrere kleine Bücher mitschleppen. Trotz des vorgegebenen Musters bleibt viel Platz für eigene Ergänzungen, Zeichnungen und Notizen.
Infos unter: Hundesport-Trainingstagebuch
Easy-Dogs
Wer es kleiner mag, kann hier fündig werden. Die Bücher sind quasi für die Hosentasche gemacht – kompakt und dünn. Somit auch „nur“ 124 Seiten, dafür aber leicht zu verstauen.
Das Buch lässt aufgrund seiner Größe nicht ganz so viel Platz für Notizen, es reicht aber für eine schnelle Dokumentation. Die Besonderheit: Du kannst das Buch in zwei Richtungen nutzen: Mit dem roten Cover nach oben, hast du einen Tabellenvordruck für schnelle Dokumentation. Das orangene Cover zeigt Linien für ausführlichere Notizen. Diese Form eignet sich nicht für die ausführliche Erstellung eines Plans, aber ist eine super Dokumentationshilfe.
Infos unter: Easy Dogs
Einen eigenen Plan erstellen
Schritt 1: Medium wählen
Bist Du mehr der digitale oder analoge Typ? Ich teile mir das meistens auf; im Training schreibe ich alles per Hand auf, später übertrage ich es auf den Computer. Ich habe für jeden meiner Hunde einen eigenen Ordner angelegt und verliere so nicht den Überblick.
Wenn ich Gedanken schnell verarbeiten möchte, mache ich das aber auf Papier. Das finde ich angenehmer, weil ich da gut kritzeln kann. Eine Randnotiz hier, eine neue Idee da. Das finde ich digital umständlicher. Aber vielleicht kennst du ja eine passende App zu dem Thema oder bist Meister der Excel-Tabellen? Dann los!
Schritt 2: Status quo und Ziel
Du solltest nun definieren, wo genau Dein Hund steht. Also welches Verhalten er gerade zeigt und welches du gerne als Endverhalten hättest. Außerdem brauchen wir noch ein paar Zwischenschritte.
Wie viele das sind, kommt auf Deinen Hund an. Ich persönlich versuche so etwas immer so kleinschrittig wie möglich zu verfassen. Wenn ich dann X Schritte überspringen kann, fühle ich mich nämlich gleich viel besser. 😉
Schritt 3: Faktoren benennen
Was spielt bei dem Endverhalten eine Rolle? Also was genau soll Dein Hund tun? Wo, wann, wie schnell und wie lange soll er das machen? Gegen welche Störfaktoren musst Du es absichern?
Ein Beispiel: Ich möchte, dass mein Hund sitzen bleibt, wenn ein anderer Hund vorbei geht.
Genaue Definition: Mein Hund soll mit dem Vorderkörper in meine Richtung und mit dem Rücken zu dem anderen Hund gewandt sitzen. Dies soll in einem Radius von 1 m um mich herum geschehen. Er soll das Verhalten auf das Signal „Parken“ zeigen. Er soll mit der Bewegung (Popo zum Boden) möglichst schnell beginnen, nachdem ich das Signal gesagt habe. Mein Hund soll es bei allen Hundetypen schaffen, egal ob der Vierbeiner dicht oder weiter weg an uns vorbei geht, uns anschaut oder ignoriert, zu uns zieht oder bellt. Außerdem soll er so lange sitzen bleiben, bis ich ihm das Auflösesignal „Lauf“ gebe.
Nur wenn alles genau beschrieben wurde, kannst Du Dein Training messbar machen. Je genauer, desto besser.
Schritt 3: Plan erstellen
Welche Daten für das Training wichtig sind, darfst Du selbst entscheiden. Ich persönlich notiere mir immer, wann ich trainiert habe, wie mein Trainingsschritt aussah, ob das Verhalten richtig oder falsch ausgeführt wurde, wie viele Wiederholungen es gab und was mein nächster Trainingsschritt sein wird.
Beispiel: Ich habe am 19. Januar um 14 Uhr eine Hundebegegnung trainiert. Ein alter Labrador ging mit einer Distanz von 3 m an uns vorbei und schaute uns nicht an. Mein Hund hat sich auf „Parken“ zögerlich hingesetzt, blieb aber mit dem Po auf dem Boden. Sein Blick wanderte von mir zu dem Hund und wieder zurück. Als der Hund knapp an uns vorbei war, habe ich meinen Hund belohnt (Futter weg vom fremden Hund geworfen). Nächster Schritt: Versuchen, dass mein Hund sich schneller hinsetzt. Um das zu erreichen, Signal noch einmal ohne ablenkenden Hund verstärken.
Wichtig: Pläne sind, um geändert zu werden! Nur weil du zu Beginn den Zwischenschritt X sinnvoll fandest, muss das nicht so bleiben. Gerne darfst Du den Plan noch umschreiben und an die jeweilige Situation anpassen.
Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann das mit diesem Buch tun:
Autorin: Lina Stranghöner