Konditionierte Entspannung

 

 

Ein so einfaches und effektives Hilfsmittel: konditionierte Entspannung. Egal ob alleine bleiben, Tierarztbesuche, Hundebegegnungen oder zu wildes Spiel, die Einsatzgebiete sind sehr vielfältig. Immer wenn Dein Hund auf einem zu hohen Erregungsniveau ist, kannst Du es einsetzen um ihn wieder zu beruhigen.

Aber was ist Konditionierung? Dieses Gebiet wurde von Iwan Pawlow erforscht. Er fand heraus, dass zwei verschiedene Reize miteinander verknüpft werden können und man somit Reflexe und Emotionen “auf Signal setzen” kann. Praktisch: Konditionierung geschieht im Unterbewusstsein, man kann sich nicht wehren.

Das konditionieren auf Entspannung, funktioniert weil der Oxytocin (“Kuschelhormon”)-Spiegel erhöht wird. Auch in der Menschenwelt wird dieses Hilfsmittel oft genutzt, beispielsweise bei Babys und Spieluhren.

 

Das Signal kann beispielsweise sein:

– Ein Wort

– Ein Geruch (verdünntes Öl, 1:100)

– Eine bestimmte Decke, die man zum Hund legt

– Ein bestimmter Ton (Lied)

– mehrere dieser Signale verknüpft

Passiver Aufbau

Ein bestimmtes Signal (Duft, Musik,…) wird immer bei Entspannung (liegen/eindösen) geben. Beispielsweise wird beim Kuscheln auf dem Sofa ein bestimmtes Lied gehört oder wenn der Hund in seiner Box liegt, ein Tuch mit Mandarinenduft daneben gelegt. Versuche es in so vielen unterschiedlichen, ruhigen Situationen wie möglich zu trainieren, sonst kann es sein, dass Dein Hund das Sofa oder den laufenden Fernseher mitverknüpft.

Wird Dein Vierbeiner aktiv, beende bitte das Signal.

Aktiver Aufbau

Verknüpfung eines Wortes (“Eaaaasyyy”, „Aaaales guuuut“, usw.) mit Berührungen, die den Hund entspannen.

Du sagst Dein Entspannungswort, wartest einen Moment und fängst dann an Deinen Hund zu streicheln, massieren oder kraulen.

Nach einer kurzen Pause wiederholst Du das Ganze wieder. Und so weiter und so weiter.

Achtung: Ein aktiver Aufbau eignet sich nur für Hunde, die sich gerne anfassen lassen, ohne dabei “hochzufahren”.

Die konditionierte Entspannung sollten mehrere Wochen (min. 3-4) auftrainiert und erst dann in aufgeregten Situationen eingesetzt werden. Du kannst Dir das auch wie einen Akku vorstellen. Setzt Du dieses Hilfsmittel viel ein, leert sich der Akku und Du musst es schneller wieder aufladen.

Und was werden wir sehen? Die konditionierte Entspannung bewirkt nicht, dass Dein Hund von jetzt auf gleich mega gechillt ist. Aber sie hilft z.B. in wieder ansprechbar zu machen, so dass er Deine Signale wieder wahrnehmen und ausführen kann.

Sie hilft Deinem Hund ein wenig Angst zu nehmen und ihn zu beruhigen. Im Training also wirklich sehr praktisch!

 

Viel Spaß und Erfolg,

 

Deine Lina

Autorin: Lina Stranghöner